Projektwebseite:
https://www.lanu.de/de/Bilden/Projekte-Aktionen/bildung-zum-erhalt-alter-obstsorten.html
Projektnummer
0113
Interventionskategorie
050 Bildungsinfrastruktur (berufliche Aus- und Weiterbildung sowie Erwachsenenbildung)
Projektergebnisse
Das wichtigste Ziel des Projekts bestand in der Verknüpfung und Erweiterung des gemeinsamen deutsch-polnischen Bildungsangebotes zu Schutz, Erhalt und Pflege von Streuobstbeständen sowie ihrer nachhaltigen Nutzung im Rahmen der touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Grenzregion. Den Ausgangspunkt zur Initiative bildete die – wie zuvor festgestellt wurde – Gefährdung alter Streuobstbestände, die bislang zu den charakteristischen Elementen der Kulturlandschaft in der Region zählten. Streuobstwiesen sind ein wichtiges Biotop, das Wohnflächen, Äcker und Waldgebiete wie ein Korridor miteinander verbindet und somit Wanderungen, Austausch und Erhalt von Arten sicherstellt. Ebenso tragen sie entscheidend zur touristischen Attraktivität der Grenzregion bei.
Im Rahmen des Projekts wurden viele Maßnahmen umgesetzt. In Tarczyn, Lubomierz, Grudza, Nebelschütz, Kreba-Neudorf und Waltersdorf wurden Modell-Streuobstwiesen/Bildungswiesen bepflanzt bzw. ergänzt. Ebenso entstand ein Obstwiesen-Museum, d.h. eine Genbank in Świeradów-Zdrój auf polnischer Seite und eine zweite Sortenwiese in Ostritz auf deutscher Seite. Auf diesen Wiesen werden Sorten gesammelt, um sortenechte Stecklinge bzw. Steckhölzer zu gewinnen. Ebenso wurde die zur Pflege von Streuobstwiesen notwendige Ausrüstung erworben und den Trägern der Modell/Streuobstwiesen und Sortenwiesen überreicht. Ein weiterer Schritt bestand in der Durchführung von Workshops und Schulungen für alle, die an Schutz, Pflege, Veredelung, Erhalt und Anlage von Streuobstwiesen interessiert waren. Von wichtiger Bedeutung für das Vorhaben war auch eine Bestandsaufnahme alter Sorten. So wurden u.a. 65 alte Apfelsorten und 13 alte Birnensorten identifiziert. Im Anschluss hieran wurde eine zweisprachige Studie über alte Sorten polnischer und sächsischer Obstbäume erstellt und veröffentlicht. Ergänzend wurden Workshops angeboten, in denen Insektenhäuser gebaut wurden; sie dienten dazu, den SuS die Bedeutung von Biodiversität und Insekten für Natur und Mensch zu vermitteln. Eine App fasst die Projektergebnisse praktisch zusammen; erstellt wurden ein Nutzungskonzept für die Modell-Streuobstwiesen und die Genbank sowie ein umfangreiches Bildungsangebot.
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